"Ja, mein Freund....diese Orks....manche von ihnen sind sehr übellaunig", sagte der Taure, als er sich zu dem Paladin ans Feuer setzte und seiner Geschichte lauschte.
" Auch ich habe schon viele von ihnen kennen gelernt, müsst ihr wissen. Einige waren wirklich böse, doch andere zählen heute zu meinen engsten Vertrauten......oh....ich bin wirklich unhöflich", räusperte er sich und schüttelte sogleich mit einem Lächeln den großen Kopf. Seine Mähne bewegte sich dabei schwungvoll und umspielte die langen Hörner des Tauren.
" Ich sollte mich erst einmal vorstellen. Kartá ist mein Name. Ich entstamme dem edlen Geschlecht der Donnerhufs. Wobei meine Mutter gern auch auf fremden Wiesen gegrast hat, wie man mir sagte". Ein leichtes Grinsen machte sich in seinem Gesicht bemerkbar." Doch genug davon. Ich will euch ein wenig aus meinem Leben erzählen."
Der Druide machte eine kurze Pause, bei der er jedem anwesenden einen Moment in die Augen schaute. Vielleicht versuchte er auf diese Weise einen Eindruck des Charackters, seines Gegenüber zu bekommen. Doch das bleibt sein Geheimniss. Schliesslich sprach er mit sanfter, aber dennoch kräftiger Stimme weiter, " Hmm....wo fange ich bloss an. Ah..ja, genau. Als kleiner Taure wuchs ich nicht unweit des Dorfes Bluthuf auf. Mein Vater war ein stolzer, und ebenso leicht reizbarer Krieger gewesen. Ein Mitglied der Grenzpatroullien. Meine Mutter war ein liebevolles Wesen. Sie war die einzige, die mich über die Jahre verstand. Und sie akzeptierte,...das ich anders war als die restlichen Jungen meines Dorfes. Gerne hätte Vater mich in stolzer Rüstung gesehen, einzig mit Schwert und Schild in der Hand der sich jedem Feind stellt. Aber das lag nicht in meiner Natur. Und genau da komme ich auf mein Problem zu sprechen. Ich fühlte mich schon von klein auf der Natur sehr verbunden. Ich sammelte die kleinen und auch großen Tiere im Wald, die sich verletzt hatten oder denen das Leben sonst irgendwie schwer mitgespielt hatte. Aufgrund diese ..Neigungen..wurde ich stetz verspottet und ausgegrenzt. Ich hatte nicht viele Freunde."
Einen Moment bricht sich die Stimme des Tauren und er schaut ein wenig entrückt ins Feuer. Plötzlich schüttelt er leicht den mächtigen Schädel und schaut wieder grinsend in die Runde.
" Ja, ich hatte wahrlich nicht viele Freunde. Bis zu jenem einen Tag. Er sollte mein ganzes Leben verändern. Wiedereinmal lief ich im Wald umher und unterhielt mich mit seinen Bewohnern. Ich konnte sie tatsächlich verstehen. Ich verlor völlig das Zeitgefühl und lief völlig ziellos umher, bis ich um einen Baum herumtrat. Dort, auf einem umgestürtzten Baum, saß ein alter Taure. Sein Fell war matt und er schien recht mager. Doch seine Präsenz strahlte alles andere als Wehrlosigkeit aus. Sein Blick machte mich bewegungsunfähig, ohne das ein Zauber ohne etwas derartiges auf mir lag."
Kartá schaute sich um, und überlegt kurz. Dann erhob er erneut seine Stimme.
" Nun lasst mich langsam zum Ende kommen. Es sei nur soviel gesagt . Er wurde mein Lehrer. Viele Jahre verbrachte ich an seiner Seite, um die Lehren der Druiden in mir aufzunehmen, und der zu werden, der heute in eurer Mitte weilt. "
Zufrieden lehnt sich der große Druide zurück und wartet gespannt auf die nächste Geschicht.